Wo heute die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt aufeinandertreffen verlief bis 1990 die innerdeutsche Grenze zwischen Bundesrepublik und DDR. Diese scharf bewachte Grenzlinie zwischen zwei Systemen trennte Familien und Freunde, führte zum gewaltsamen Tod mancher, die sich nicht mit ihr abfinden konnten, und prägte das Leben in der Region auf beiden Seiten.
Dem Verein Grenzenlos ist es ein wichtiges Anliegen, die Erinnerung an die Teilungszeit wachzuhalten und mit jungen Menschen zu teilen, die das Glück haben, diese Zeit nicht miterlebt zu haben.
Insbesondere an Schulklassen ab Jahrgang 8 und Jugendgruppen wendet sich die Rundfahrt Grenzenlos 2.0. Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 werden während einer Rundfahrt Grenzenlos klassisch von pädagogisch geschulten Gästebegleitern in ihrer Lebensrealität abgeholt und altersgerecht ins Thema “deutsche Teilung” eingeführt.
Die Rundfahrt Grenzenlos 2.0 bringt die Grenzgeschichte der Region ins 21. Jahrhundert. Schülergruppen der Jahrgänge 8 bis 13 lernen in diesem Angebot die Orte Hötensleben, Offleben und die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn mit ihrer jeweiligen Geschichte kennen.
Es geht um die politische Lage Deutschlands und Europas nach 1945, die Teilung Deutschlands und ihre Folgen beiderseits des Eisernen Vorhangs, um Abriegelung, Grenzziehung, Spannung und Entspannung, das Leben in Ost und West, Fluchtschicksale und gegenseitige Wahrnehmungen. Mit dem online-Angebot Zeitläufe und professionellen Begleitern an der Seite erkunden die Schülerinnen und Schüler die Schauplätze dieser Geschichte. Bilder, Quellen und Audiowalks stimmen nachdenklich und provozieren Fragen.
Ein Abschlussworkshop in der Gedenkstätte Marienborn ordnet und vertieft die Eindrücke und macht diese Tour anschlussfähig an den Schulunterricht.
Schülergruppen der Jahrgänge 5 bis 7 erleben während einer altersgerecht geführten Rundfahrt Grenzenlos klassisch das Zonengrenzmuseum Helmstedt, die original erhaltenen Grenzsicherungsanlagen in Hötensleben und die ehemalige DDR Grenzübergangsstelle Marienborn. Diese Schauplätze deutsch-deutscher Geschichte vermitteln bleibende Eindrücke von der Zeit der deutschen Teilung.
Die Halbtagsexkursionen an die innerdeutsche Grenze - Rundfahrt Grenzenlos 2.0 und Rundfahrt Grenzenlos klassisch - können durch folgende Zusatzmodule erweitert und vertieft werden:
Grenzstadt Helmstedt
Die Geschichte der deutschen Teilung wird häufig vor allem als DDR-Geschichte wahrgenommen. Daher soll dieses Angebot die Grenzgeschichte der Bundesrepublik am Beispiel der Stadt und des Landkreises Helmstedt thematisieren.
Hier lassen sich historische Phänomene erkunden, die typisch für die alte Bundesrepublik sind: etwa die Not der Nachkriegsjahre und die große Integrationsleistung von Millionen Geflüchteten oder die politische Inszenierung der Teilung, aber auch solche, mit denen Helmstedt eine Besonderheit darstellte. Die Präsenz alliierter Soldaten in der Stadt Helmstedt, die als Tor nach Berlin galt, oder die Euphorie der Tage nach der Grenzöffnung im Herbst 1989 gehören zu diesen Phänomenen.
Lappwaldsee
Eine Besonderheit der Region war die Teilung eines Unternehmens, das vorher die Wirtschaft der Region geprägt und diese mit Strom versorgt hatte. Zwischen den beiden deutschen Staaten entspann sich hier ein verflochtenes Wirtschaftsleben, das zwischen Anspannung und Entspannung schwankte und sich auf das Leben vieler Menschen auswirkte.
Auf dem Höhepunkt des sogenannten „Kalten Krieges“ beuteten der VEB Braunkohlenwerk „Gustav Sobottka“ gemeinsam mit der westdeutschen BKB (Braunschweigische Kohlen-Bergwerke AG) Anfang der 1980-er Jahre nahezu unbemerkt von der Weltöffentlichkeit den sogenannten Grenzkohlepfeiler aus und beseitigten zu diesem Zweck den „Eisernen Vorhang“ in diesem Abschnitt.
Neben der Teilungsgeschichte wird aber auch ein Blick auf die Geschichte des Kohleabbaus - ein die ganze Region prägender Eingriff in die Natur - geworfen. Eine Geschichte, die im Gegensatz zur Teilung nicht 1990 endet, sondern bis heute in vielerlei Diskussionen hochaktuell ist.
Am ehemals geteilten und später gefluteten Tagebau, dem Lappwaldsee, erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in dieses spannende Kapitel.
Zonengrenzmuseum Helmstedt
Im Zonengrenz-Museum des Landkreises Helmstedt wird die Geschichte der ehemaligen innerdeutschen Grenze anhand von Originalobjekten und lebensgroßen Inszenierungen lebendig. Die Ausstellung umfasst die Zeit von der Grenzziehung bis zur Wiedervereinigung. Während einer Führung durch das Museum beleuchtet die fachkundige Begleitung Geschichten hinter den Exponaten und hilft bei der Einordnung der Geschehnisse an der innerdeutschen Grenze.
Führungen durch das Zonengrenz-Museum Helmstedt sind einzeln oder in Kombination mit anderen Angeboten buchbar.
Rundfahrt Grenzenlos 2.0 für Klassen 8 bis 13:
Dauer: ca. 4,5 Stunden
Preis für Gruppen bis 25 Schüler/-innen: 115 €
Preis für Gruppen bis 50 Schüler/-innen: 205 €
Diese Preise gelten bei Nutzung eines eigenen Busses. Auf Anfrage kann die Geschäftsstelle Grenzenlos einen Bus organisieren.
Rundfahrt Grenzenlos für Klassen 5 bis 7:
Dauer: ca. 3,5 Stunden
Preis für Gruppen bis 30 Schüler/-innen: 100 €
Preis für Gruppen bis 60 Schüler/-innen: 175 €
Diese Preise gelten bei Nutzung eines eigenen Busses. Auf Anfrage kann die Geschäftsstelle Grenzenlos einen Bus organisieren.
Schulen können Preisnachlässe von bis zu 400 Euro auf bei uns gebuchte Leistungen erhalten. Sprechen Sie uns an!
Helmstedt als Grenzstadt, Lappwaldsee, Zonengrenz-Museum Helmstedt
Dauer: jeweils ca. 3 Stunden
Preis für Gruppen bis 30 Schüler/-innen: 75 €
Preis für Gruppen bis 60 Schüler/-innen: zusätzlich 75 €
Kein Bus erforderlich
Gern beraten wir Sie telefonisch oder persönlich, um gemeinsam mit Ihnen eine ganz besondere Klassenfahrt zu planen.
Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e. V.
c/o Stadt Helmstedt
Markt 1,
38350 Helmstedt
Geschäftsstelle:
Telefon: (05351) 17-7777
Telefax: (05351) 17-7001
grenzenlos@stadt-helmstedt.de
Kontaktaufnahme auch über dieses Formular.
Das Projekt wird gefördert durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Braunschweigische Stiftung und die Braunschweigische Sparkassenstiftung.