Projektwochen

Projektwoche 2026: "'Sondertransport, Ziel unbekannt'. Zwangsaussiedlungen in der DDR"

Einladung an Schülerinnen und Schüler - Bewerbungsfrist endet am 20. März 2026

Im Jahr 2026 gibt es eine Neuauflage der Projektwoche für Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 bis 11. Die vom Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e.V. initiierte Projektwoche findet von 3. bis 8. Mai in Helmstedt statt. Bis zu 20 Jugendliche arbeiten gemeinsam am Thema “'Sondertransport, Ziel unbekannt'. Zwangsaussiedlungen in der DDR”. Das Ergebnis soll in eine klangliche Inszenierung einfließen, die die Teilnehmenden unter Anleitung entwickeln. Die Ausgestaltung bleibt jedoch den Jugendlichen überlassen. Dabei kann es sich um eine Klangcollage, akustische Hörbilder, Rap oder ein klassisches Musikstück handeln - um nur einige Beispiele zu nennen. Das Ergebnis wird im Rahmen der Gedenkstunden am 26. Mai 2026 am Grenzdenkmal Hötensleben öffentlich präsentiert.

Projektergebnis als niedrigschwelliger Einstieg ins Thema

Das Projekt verfolgt drei Ziele: Zum einen sollen Jugendliche für das Thema Grenzschließung und Zwangsaussiedlung sensibilisiert werden. Die musikalische Inszenierung dienst als Vehikel für die Heranwachsenden, um eigene Standpunkte zu entwickeln, diese in Form von Fragen an gegenwärtige Entwicklungen anzuwenden und kreativ verarbeiten zu können. Zweitens soll die Projektwoche als Begegnungsraum zwischen den neuen und den alten Bundesländern dienen. Die Erfahrungen vergangener Projekte zeigt, dass die Jugendlichen schnell zu einer Gruppe zusammenwachsen und Freundschaften knüpfen, die teils auch über den Umsetzungszeitraum hinaus Bestand haben. Die Projektwoche dient so als Anlass, einen beständigen Dialog aufzubauen. Des Weiteren soll das Projektergebnis als niedrigschwelliger Einstieg in das Thema dienen. Sowohl die öffentliche Präsentation als auch über die Veröffentlichung des Projektergebnisses in Internet soll Menschen jeden Alters anregen, über die Grenzschließung und die Zwangsaussiedlungen nachzudenken.

Recherche an authentischen Orten der Geschichte und in Museen

Die Jugendlichen sammeln an verschiedenen musealen und historischen Orten Eindrücke, Inhalte und Geschichten. So erhalten sie im DDR-Museum in Berlin einen ersten Zugang zum SED-Regime und zur deutschen Teilung. Am Grenzdenkmal Hötensleben erkennen sie den Aufbau und die Ausmaße der DDR-Grenzsicherung. Zudem erkunden sie im Ort Hötensleben konkrete Schauplätze der Zwangsaussiedlung. In der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn recherchieren sie im hauseigenen Archiv und sprechen zudem mit Zeitzeugen aus der Region. Im Rahmen dieses Gesprächs soll auch das weitere Schicksal von Zwangsausgesiedelten thematisiert werden - insbesondere mit Blick auf die Zeit nach 1990, als eine Rückkehr in die Heimat wieder möglich wurde. Die Arbeit mit Quellen wird im Zonengrenzmuseum Helmstedt fortgesetzt.

Kosten und Details zur Bewerbung 

Geschichtsinteressierte Jugendliche aus dem ganzen Bundesgebiet sind eingeladen, sich für die Teilnahme zu bewerben. Maximal 20 Plätze stehen zur Verfügung. Um möglichst vielen Schulen die Entsendung von Teilnehmern zu ermöglichen, werden höchstens zwei bis drei Schüler/-innen pro Schule angenommen.

Die Projektwoche ist für die Schülerinnen und Schüler kostenfrei. Fahrtkosten nach Helmstedt (ÖPNV, Bahn 2. Klasse) werden bis zu einer Höhe von 100 € erstattet. Der Verein Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e.V. Helmstedt organisiert die Projektwoche gemeinsam mit der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und dem Zonengrenzmuseum Helmstedt.

Die Projektwoche wird mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

Bewerbungsschluss ist der 20.3.26. In Kürze wird hier ein online-Anmeldeformular verfügbar sein und ein Programm zum Download bereitgestellt.


Ergebnis der Schülerprojektwoche 2025 in Hötensleben präsentiert

Jugendliche stellen szenische Lesung "Kein Weg zurück" vor

Zwölf Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren beschäftigten sich im Mai 2025 auf Einladung unseres Vereins mit dem Thema “Zwangsaussiedlungen in der DDR”. Eine Woche lange waren die Jugendlichen aus Braunschweig, Hadmersleben, Helmstedt und Oschersleben Gäste im Kloster St. Ludgerus in Helmstedt. In dieser Zeit sammelten sie bewegende Eindrücke aus einer vergangenen, aber nicht vergessenen Epoche des Landes: der Zeit der deutschen Teilung. Aus ihren Erkenntnissen entwickelten die Jugendlichen aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt eine szenische Lesung: “Kein Weg zurück”. Am Grenzdenkmal Hötensleben präsentierten die Teilnehmer/-innen das Ergebnis öffentlich.

Erinnerung an schicksalhafte Ereignisse im Frühjahr 1952 

Mit dem Hörstück riefen die Akteure die unheilvollen Ereignisse in vielen Orten entlang der deutsch-deutschen Grenzlinie wieder ins Gedächtnis ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer. Damals mussten ganze Familien in der noch jungen DDR innerhalb weniger Stunden ihre Heimat verlassen. Lastwagen brachten die Menschen in entfernte Gegenden. Man ließ sie im Ungewissen darüber, wo ihre Fahrt enden würde. Viele befürchteten, in sowjetische Arbeitslager deportiert zu werden.

Lernen an authentischen Orten der deutsch-deutschen Geschichte

Die Jugendlichen sichteten Zeitzeugenberichte, lasen in Stasi-Akten und sprachen mit Historikern über die Geschehnisse. Einer der Höhepunkte der Projektwoche war ein Besuch im Bundesarchiv - Stasi-Unterlagenarchiv Magdeburg. 

“Wir sind dankbar, dass sich junge Menschen mit der bedrückenden Geschichte der deutschen Teilung beschäftigen wollen”, sagte Henning Konrad Otto nach Abschluss der Projektwoche, “und wir sind begeistert, mit welchem Ernst diese Beschäftigung während der gesamten Woche erfolgt ist. Und schließlich sind wir den Lehrkräften der sechs Schulen dankbar, die ihre Schülerinnen und Schüler für eine ganze Schulwoche freigestellt haben.” Dem Vorsitzenden des Vereins Grenzenlos ist es ein besonderes Anliegen, insbesondere Jugendliche für die Thematik der deutschen Teilung zu sensibilisieren.

Ein ausführlicher Nachbericht kann hier eingesehen werden.


Projektwoche 2023: Jugendliche erarbeiten Podcast in 3 Episoden

Thema lautet „Unangepasst, abgehauen, verhaftet. Widerstand, Flucht und politische Haft in der DDR“

Am 26. Mai 2023 wurde am Grenzdenkmal Hötensleben dem 71. Jahrestag der Schließung der innerdeutschen Grenze gedacht. Im Rahmen der Gedenkfeier stellten Schülerinnen und Schüler aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen einen Podcast vor, der während der 2. Projektwoche des Vereins Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e. V. in Helmstedt entstanden ist.

Exkursionen führten die 15 Teilnehmer im Alter zwischen 14 und 17 Jahren zum Grenzdenkmal Hötensleben, zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und zur Gedenkstätte Moritzplatz in Magdeburg. Sie führten Gespräche mit Zeitzeugen, erfragten Fluchtgründe und erfuhren eindrücklich, welche Auswirkungen ein fehlgeschlagener Fluchtversuch und die anschließende Inhaftierung auf das weitere Leben der Betroffenen hatten. Ihre Erkenntnisse und Gedanken führten die Jugendlichen schließlich in einem Podcast zusammen.  

Der Jahrestag der Abriegelung der innerdeutschen Grenze am 26. Mai war Anlass der Projektwoche, die der Verein Grenzenlos gemeinsam mit dem Grenzdenkmalverein Hötensleben e.V. und der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn organisiert hat. Die Projektwoche wurde mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert. 


Jugendliche üben künstlerische Verarbeitung eines ernsten Themas

1. Projektwoche des Vereins im Jahr des 25-jährigen Bestehens

Die Projektwoche “Grenzenlos” wurde im Jahr des 25-jährigen Bestehens des Vereins ins Leben gerufen. Nach dem sehr positiven Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch der Betreuer, der Dozenten sowie der Kooperationspartner und den durchweg unterstützenden Reaktionen aus der Öffentlichkeit entstand die Idee, die Projektwoche in regelmäßigen Abständen neu aufzulegen. Von Anfang an war die Präsentation des Ergebnisses während der alljährlichen Gedenkfeier am 26. Mai in Hötensleben Bestandteil des Konzepts der Projektwoche. Am 26. Mai 1952 wurde die innerdeutsche Grenze geschlossen und als unzuverlässig kriminalisierte Menschen aus dem DDR-Sperrgebiet in einer Nacht- und Nebelaktion ins Landesinnere zwangsumgesiedelt. Gemeinsam organisieren die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, der Grenzdenkmalverein Hötensleben und der Verein Grenzenlos - Wege zum Nachbarn e.V. die Gedenkfeier an diesem Tag seit vielen Jahren.

Das Thema der ersten Projektwoche lautete “Kunst, Geschichte, Politik”. Auf dem Programm standen eine Rundfahrt Grenzenlos 2.0, ein Stadtrundgang mit Fokus auf das Thema “Grenzstadt Helmstedt”, ein Workshop zum Thema Zwangsaussiedlung in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und eine Wanderung zum Lappwaldsee. Im Fokus des Konzepts stand die künstlerische Verarbeitung von die Kerncurricula ergänzenden Erkenntnissen. Das Ergebnis der Auseinandersetzung sollte auf ästhetische Weise zum Ausdruck gebracht werden.

Inhaltlich ging es zum 70. Jahrestag des beginnenden Ausbaus des Grenzregimes der DDR um den Themenkreis “Ausbau des Grenzregimes der DDR - Einrichtung einer Sperrzone - Zwangsaussiedlung - Flucht”.  Das Ergebnis war eine künstlerische Installation, die auf dem Gelände des Grenzdenkmals Hötenslebens präsentiert wurde. Dort war die Installation auch noch einige Zeit zu sehen.    

 

       

Grenzenlos – Wege zum Nachbarn e. V.

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